„Ganz schön blöd!“ ermutigt Kinder, sich Hilfe zu holen

Der Kinderschutzbund Eschweiler konnte 2024 zwei Aufführungen des Zartbitter-Präventionsstücks „Ganz schön blöd“ anbieten. Möglich wurde das durch die Fördermaßnahmen zur Unterstützung von Prävention und Nachsorge von sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche des Landes Nordrhein-Westfalen.

Tine und ihr „Schutzengel in Ausbildung“
Tine ist gerade erst umgezogen und hat schon einen neuen Freund: Er heißt Teugel und ist halb Engel und halb Teufel. Teugel würde gerne ein richtiger Schutzengel werden. Damit er das schafft, bekommt er noch eine letzte Chance: Er soll Tine 24 Stunden lang hochprofessionell beschützen – und gibt dabei alles. Tine lernt vom ihm, in schwierigen Situationen nicht aufzugeben und sich Hilfe zu holen. Sie wehrt sich etwa erfolgreich dagegen, dass Fotos von ihr ins Internet gestellt werden, auf denen sie nackt im Badezimmer zu sehen ist. Hilfe holen ist kein Petzen und kein Verrat: Das ist eine der wichtigsten Botschaften des Zartbitter-Präventionstheaters „Ganz schön blöd!“ Es begeisterte auch die Kinder des Offenen Ganztag (OGS) des Kinderschutzbundes in Eschweiler.

Zwei Vorstellungen konnten durch Landesmittel finanziert werden, konkret durch die Fördermaßnahmen zur Unterstützung von Prävention und Nachsorge von sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche des Landes Nordrhein-Westfalen. So konnten insgesamt rund 120 Grundschüler*innen von fünf Standorten die Abenteuer von Tina und Teugel miterleben.

Den eigenen Gefühlen vertrauen und sich anvertrauen
„Das Theaterstück vermittelt den Kindern Vertrauen in die eigene Wahrnehmung und fördert das gesunde Misstrauen gegenüber Grenzverletzungen“, erklärt Rebekka Karbig, die pädagogische Leitung des Kinderschutzbundes Eschweiler. „Es verdeutlicht, dass es mutig ist, zu den eigenen Gefühlen und Ängsten zu stehen und sich in komischen und belastenden Situationen Hilfe zu holen“, so Rebekka Karbig weiter. Im Stück „Ganz schön blöd!“ liegt ein deutlicher Schwerpunkt auf der Vorbeugung von Gewalt im Internet, per Handy oder durch Spielekonsolen.

Das Präventionstheater bot den Kindern einen weiteren Zugang zum Thema Kinderrechte und Schutz vor (sexualisierter) Gewalt. „Ohne die Fördermittel des Landes hätten wir dieses tolle Angebot nicht machen können“, sagt Thorsten Ingermann, Geschäftsführer des Kinderschutzbundes in Eschweiler. Die Theateraufführungen ergänzten das Engagement für Kinderrechte im OGS-Bereich des Kinderschutzbundes Eschweiler – ein weiterer Baustein, um das institutionelle Schutzkonzept mit Leben zu füllen.

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